Übernahme - Übergabe

Next Generation Veranstaltungsrückblick März 2017

Wann ist der richtige Zeitpunkt einer Betriebsübergabe? Wie kann ich mich als Übernehmer oder weichender Erbe darauf vorbereiten? Und wie fühlt es sich an, gegenüber Geschwister bei der Übernahme Stellung zu beziehen? Das waren Fragen, mit denen sich die „Next Generation“ beim zweiten Treffen der gleichnamigen Veranstaltungsserie auf der Burg Feistritz am Wechsel in Niederösterreich am 17./18. März beschäftigte. Nach einem gelungenen Start im Herbst des Vorjahres tauchten die Teilnehmer dieses Mal spezifischer in ein Thema ein, nämlich in das der Übergabe und Übernahme.

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Übergabe und Übernahme von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben

Stephan Probst, erprobter Rechtsbeistand bei Übergaben in Familienbetrieben, erklärte praxisnahe die wichtigsten Grundlagen des Erbrechts sowie Möglichkeiten der Übergabe. Neben Gestaltungsmöglichkeiten, Risiken und Besonderheiten aufgrund des Anerbenrechts referierte er über Absicherung der Übergeber und Elemente des Übergabsvertrages. Fernab jeglichem Paragraphenwälzen machte er anschaulich, wie eine Familie heil und gestärkt durch diese besonders sensible Phase im Lebenszyklus eines Unternehmens kommen kann und wie bedeutend dabei die Erhaltung des Betriebes ist. Eine gelungene Nachfolge brauche Vorbereitung und Zeit, denn jeder Übergabevertrag muss ein Einzelstück sein, da die persönliche, familiäre und betriebliche Situation überall eine andere ist und die individuellen Wünsche, Bedürfnisse und Visionen ganz unterschiedlich sind.

Im Anschluss schlüpften die Zuhörer im Rahmen einer Fallstudie in die Rolle des Übernehmers oder des weichenden Erben. Dabei formulierten sie nicht nur Ansprüche über z.B. Erbteile, Wohnrechte, die Versorgung der Eltern oder den Pflichtteilsverzichtsvertrag sondern überlegten sich, wie trotz Übergabe die Wirtschaftsfähigkeit des Betriebes erhalten bleiben kann.

Kamingespräch „Elemente einer gelungene Übergabe/Übernahme aus Sicht zweier Generationen“

Nach dem Abendessen berichteten Vater und Sohn, Stefan und Thomas Schenker, offen über die eigene  Betriebsübergabe. Dabei wurde nochmals klar, dass es für die Gestaltung der Nachfolge zwar keine Rezeptlösungen aber durchaus Anhaltspunkte gibt, worauf man im Sinne eines langfristigen Erfolgs über die Generationen hinweg achten sollte. Im Falle des Forstbetriebes Schenker waren dies u.a.:

  • Nach einer fundierten Ausbildung war es wichtig, in anderen Betrieben zu arbeiten, bevor man in den Familienbetrieb einstieg.
  • Die Möglichkeit, vor der Übernahme im Betrieb mitzuarbeiten und schrittweise Aufgaben zu übernehmen.
  • Die Erhaltung und Verbesserung jener Werte, die der Übernehmer zur Bewirtschaftung bekommen hat.

Exkursion am Forstbetrieb Schenker

Am nächsten Tag besuchte die „Next Generation“ den Forstbetrieb Schenker in Mariensee. Ein paar grundlegende Daten zum Betrieb waren bereits aus dem Kamingespräch bekannt, nun wurden Details vorgestellt und auf Veränderungen im Betrieb im Laufe der Jahre eingegangen. Neben der Forstwirtschaft kommen weitere Erträge aus der Vermietung von Gebäuden, der Schneeräumung, einer Wärmeversorgungsanlage und zwei Kleinwasserkraftwerken hinzu. Thomas Schenker bewirtschaftet außer den familieneigenen Liegenschaften zwei weitere private Forstbetriebe und ist führend in der Kooperation „ARGE Wechselforst“ tätig.

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Fotorückblick Next Generation in Feistritz

Alle Next Generationen Veranstaltungen im Rückblick