Auenstrategie 2030+

Presseaussendung 15. September 2023

Verantwortungsbewusst die Auen in die Zukunft bringen

Auenstrategie 2030+: Seit Generationen – Für Generationen

Anlässlich der 40-jährigen Mitgliedschaft Österreichs bei der Ramsar Konvention, eines internationalen Übereinkommens zum Schutz der Feuchtgebiete, präsentierte Bundesminister Norbert Totschnig in einem Festakt diese Woche die aktualisierte Auenstrategie 2030+.

Generationenübergreifende, verantwortungsbewusste nachhaltige Bewirtschaftung hat bisher für den Erhalt von Auenlandschaften gesorgt und Naturkatastrophen wie Ulmensterben und jüngst das Eschentriebsterben abgefedert. Dadurch konnten viele Auen an die neuen Bedingungen angepasst und die Grundfunktionen der Auen und ihrer Biodiversität erhalten werden.

 

Die Auenstrategie 2030+ reflektiert die aktuellen Herausforderungen, aber auch die Schlüsselrolle der Auen. Es wurde erkannt, dass der Artenschutz, die optimale CO2-Speicherfunktion, die Erhaltung des Wasserhaushaltes und weitere ökosystemische Leistungen dieser Flächen nur durch kluges Management und die Einbindung der Landbewirtschaftung gewährleistet wird.

Der Vorsitzende der AG Auwald der Land&Forst Betriebe, Nikodemus Colloredo-Mannsfeld betont anlässlich der Präsentation: "Wir sind stolz auf die neue Auenstrategie 2030+, die gemeinsam von Ministerium, Naturschutzorganisationen, Nutzern und Grundeigentümern entwickelt wurde. Es war ein langer und intensiver Prozess, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und Eigentum und Nutzung als etwas Förderliches für unsere Auen in die Auenstrategie einfließen zu lassen.“

Mit mehr als 100.000 Hektar sind die Auen für Österreich besonders bedeutend. Auen-Ökosysteme sind natürliche Überflutungsflächen von Flüssen und Gewässern. Zudem erfüllen sie nicht nur eine wichtige Rolle als effektiver Hochwasserschutz, sondern dienen als CO2-Speicher, bieten den Lebensraum für eine vielfältige Biodiversität, fungieren als riesige Klärwerke und sind zunehmend Erholungsraum für die Bevölkerung. Ähnlich einem Schwamm halten sie große Wassermengen in gewässernahen Landschaften fest, kühlen diese in den Sommermonaten und schützen ganze Landstriche vor dem Austrocknen. Je nach Jahreszeit und Niederschlägen bilden unterschiedliche Wasserspiegel die Grundlage für einen vielfältigen Lebensraum, in dem zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere heimisch sind. Naturnahe Flussauen gehören daher zu den artenreichsten Ökosystemen in Mitteleuropa.

„Die Auenstrategie 2030+ ist nach dem Motto ‚Natur schützen durch Nützen‘ ein Meilenstein für die österreichische Auenlandschaft und unterstreicht die Entschlossenheit Österreichs, die Bedeutung dieser wertvollen Lebensräume zu erhalten. Es ist erfreulich, dass erkannt wurde, dass für eine erfolgreiche und nachhaltige Zielerreichung die enge Einbindung der Grundeigentümer und der Auwaldbewirtschafter von Beginn an maßgeblich ist. Denn schlussendlich verfügen diese über das notwendige Wissen für diese einzigartigen Lebensräume, tragen seit Generationen die Gesamtverantwortung für die wertvollen Flächen und sichern kompetent deren vielfältigen Leistungen“, so Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen mehr als ein Viertel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.

Über die Ramsar Konvention:

Die Ramsar Konvention ist ein internationales Übereinkommen zum Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere als Lebensraum für Wasservögel. Österreich ist seit 1983 Vertragsstaat der Ramsar Konvention. Weiterführende Informationen unter:

BM Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft