Tag des Waldes 2021

Presseaussendung 19. März 2021

Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind gesunde Wälder, wachsen stetig und erfüllen eine große Bandbreite an Funktionen

Montecuccoli zum Tag des Waldes: „Bewirtschaftung der Wälder trägt aktiv zur Erhaltung und Anpassung im Klimawandel bei“

Wien, am 19. März 2021

Der 21. März ist der Internationale Tag des Waldes und hat zum Ziel, auf die Bedeutung der Wälder aufmerksam zu machen. In diesem Jahr steht der von der FAO ins Leben gerufen Tag unter dem Motto „Wiederaufbau von Wäldern – ein Weg zu Erholung und Wohlbefinden“. Die Europäische Union kann sich mit ihrem Waldreichtum und dem guten Erhaltungszustand der Wälder glücklich schätzen. Die Waldfläche der EU ist laut Global Forest Resources Assessment der FAO in den letzten 30 Jahren um 14 Millionen Hektar gewachsen. Das entspricht einer Fläche von Österreich, Slowakei und Slowenien zusammen. „Europas und hier besonders auch Österreichs Wälder werden seit vielen Generationen nachhaltig bewirtschaftet, erfüllen vielfältige Funktionen und die Waldfläche wächst stetig. Das bestätigt den österreichischen Erfolgsweg der aktiven und multifunktionalen Bewirtschaftung“, erklärt DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.

Klimawandelanpassung ist das Gebot der Stunde

Das eigentliche Thema für Europas Wälder ist aber die Anpassung derselben an die sich veränderten Rahmenbedingungen durch den Klimawandel. So müssen – je nach Lage und Standort – viele Bestände „umgebaut“ werden, indem sie noch besser mit verschiedenen Baumarten durchmischt sind, gute Strukturen aufgebaut und vor allem Baumarten verwendet werden, die in einem Klima des 22. Jahrhunderts gut zurechtkommen. „Langfristiges, verantwortungsvolles Denken und Handeln ist hier gefragt. Dafür brauchen wir Flexibilität und Unterstützung durch kluge politische Rahmenbedingungen“, appelliert Montecuccoli für ganzheitliche Ansätze und gegen einseitige Einschränkungen, die – mit Blick auf die aktuell vorliegenden Ideen einer Biodiversitätsstrategie – die drei Säulen der Nachhaltigkeit ins Ungleichgewicht bringen.

Potential aus Wäldern für Klima- und Energiewende ausschöpfen

Mit Blick auf das Erneuerbaren Ausbau Gesetz, das am Dienstag im Ministerrat beschlossen wurde, ist festzuhalten, dass heimische Wälder einen wertvollen Beitrag zur Energie- und Klimawende leisten. „Biogene Energieträger sind eine wichtige Ergänzung zu emissionsfreien Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser. Denn Energie aus Biomasse kann unabhängig von der Witterung immer und regelmäßig erzeugt werden. Ohne derselben ist zudem die so dringend notwendige Energiewende mit einer Abkehr von Fossilen nicht umsetzbar. Die Verwendung von Holz als Energieträger ist dreifach gut – es sichert Energie aus nachwachsenden Rohstoffen und wertvolle Arbeitsplätze und macht gleichzeitig unsere Wälder klimafit. Deshalb muss hier ganz klar das volle Potential ausgeschöpft werden“, ist der Verbandspräsident überzeugt: „Wir haben genug Holz für erneuerbare Energie und die Holzindustrie!“

Nachhaltigkeit bringt’s

Österreich bekennt sich klar zum Konzept der multifunktionalen Waldbewirtschaftung und hat dies sogar gesetzlich verankert. Bäume, die genutzt werden oder Sturm und Borkenkäfer zum Opfer fallen, werden umgehen durch die Waldbesitzer wieder verjüngt – schneller als vom Gesetz vorgeschrieben. Es wachsen also immer mehr Bäume nach, als geerntet werden. Wälder aktiv zu nutzen und zu bewirtschaften, ist aktiver Klimaschutz – ganz nach dem LFBÖ-Motto: „Wald nützen – Klima schützen!“

„Mit gelebter Nachhaltigkeit seit vielen Generationen ist es Waldbesitzern gelungen, die Kohlenstoffspeicherung in Waldbeständen, Ackerböden und Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen zu erhöhen und den Holzvorrat somit zu steigern. Und das Beste daran: Mit der Verwendung von Holz entsteht eine Win-Win-Win Situation – für Klima, Gesellschaft und Wirtschaft“, unterstreicht Montecuccoli.

Tausendsassa Wald

Österreichs Wald beherrscht das Multitasking in Perfektion. Er erfüllt mehrere Funktionen zur gleichen Zeit auf der gleichen Fläche: Er ist Lebensraum für Pflanzen und Tieren, ist beliebter Freizeit- und Erholungsort, schützt die Menschen vor Naturgefahren, gibt uns sauberes Wasser, sorgt als natürliche Klimaanlage für frische Luft und liefert den wertvollen Rohstoff Holz sowie erneuerbare Energie. Ferner gibt er als Wirtschafts- und Arbeitsraum ca. 300.000 Menschen in der Wertschöpfungskette Holz einen Arbeitsplatz.

Aber hinter jedem Wald stehen Menschen, die es ermöglichen, dass er alle seine Funktionen erfolgreich erfüllen kann, indem sie das wertvolle Ökosystem Wald bewirtschaften und pflegen. Heimische Waldbesitzer kümmern sich seit vielen Generationen darum, dass Österreichs Wälder ihre vielfältigen Waldleistungen für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft erfüllen und dass sie auch für die nächste Generation erhalten bleiben.

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit sowie Verantwortung zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen mehr als ein Drittel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.