Welser Erklärung zur Holzenergie

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Welser Erklärung an Bundesregierung übergeben

Welser Erklärung zur Holzenergie

Wien, im März 2018

Die sechs wichtigsten Argumente für die energetische Holznutzung fasst die „Welser Erklärung zur Holzenergie“ zusammen. Diese wurde im Rahmen der Eröffnung der Energiesparmesse Wels von Rudolf Freidhager, stellvertretender Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes, an Frau Bundesministerin Elisabeth Köstinger übergeben, um die Bedeutung der energetischen Holznutzung für Österreich herauszustreichen. Das Besondere daran ist, dass 13 Trägerorganisationen diese unterstützen. Im Zuge der Ausarbeitung der Klima- und Energiestrategie #misson2030 der Bundesregierung wollen die Organisationen mit der Welser Erklärung ein positives Zeichen setzen und über die Holzenergie an sich und ihre Verankerung in der Bevölkerung und der österreichischen Unternehmenslandschaft informieren.

Sechs Gründe für Holzenergie

  1. Mit einem 45 Prozentigen Anteil ist die Holzenergie noch vor der Wasserkraft der wichtigste erneuerbare Energieträger Österreichs. Zum Vergleich: Die Windkraft, PV-Branche und Solar zusammen halten einen Anteil von rund 9 Prozent.

  2. Die Holzenergie ist gespeicherte Sonnenenergie. Der Ersatz von fossilen Energieträgern durch die Holzenergie schützt somit auch das Klima.

  3. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung ist in Österreich seit vielen Generationen gelebte Praxis. Die energetische Holznutzung ist ein integrativer Teil der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, auf der gleichen Waldfläche entstehen Holzsortimente für alle Verwendungsbereiche – vom höchstwertigen Furnier- und Sägerundholz über Industrieholzsortimente bis zu den Scheitholz- und Hackgutmengen als Koppelprodukte. Die Holzenergie ist dadurch in die nachhaltige Wald- und Holzwirtschaft gut integriert.

  4. Bei der energetischen Holznutzung bleibt das dafür benötigte Geld in unserer Region, schafft Wertschöpfung und sichert langfristig wertvolle Arbeitsplätze, vor allem im ländlichen Raum.

  5. Holz ist die wichtigste nachwachsende Rohstoffressource und steht durch die nachhaltige Bewirtschaftung über Generationen zur Verfügung. Damit leistet Holzenergie auch einen ganz wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit des Landes.

  6. Die Bioökonomie umfasst alle Bereiche einer auf biogenen Rohstoffen aufbauenden Wirtschaft. Holzenergie ist ein wesentlicher Bestandteil der Bioökonomie.

 

Heimische Holzkraftwerke in Gefahr

„Holzenergie ist die mit Abstand bedeutendste heimische Energiequelle, ist voll in Österreichs Forst- und Holzwirtschaft integriert, schafft regionale Wertschöpfung und stellt den weitaus günstigsten Energiespeicher dar“, informiert Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Aufgrund fehlender Regelungen im Ökostromgesetz stehen die Betreiber der heimischen Holzkraftwerke vor dem Aus, aber Atom- und Kohlestrom wird in Rekordmengen aus dem Ausland bezogen. Hier brauchen wir noch in diesem Jahr eine tragfähige Lösung. Mehr als 80 Prozent des Anlagenbestandes und damit auch 20 Prozent der Fernwärmeproduktion sind in Gefahr.“ Auch in die integrierte Klima- und Energiestrategie setzt die Bioenergiebranche hohe Erwartungen: „Wie bereits angekündigt soll der Ausstieg aus Heizöl endlich bundesweit umgesetzt werden, das ist ein längst überfälliger Schritt.“

Alleskönner Holzbrennstoff: kostengünstig und umweltfreundlich

In kalten Winterstunden mit wenig Wind stammen 70 Prozent des Stroms aus fossilen Kraftwerken und Atomreaktoren. Dies zeigt, wie wichtig die Energieerzeugung aus Holz für Österreichs Energie-Versorgungssicherheit ist. Holzenergie hat hier einen Mehrfachnutzen, da Holzkraftwerke und Holzheizungen durch die erzeugte Wärme den Stromverbrauch dämpfen und Holzkraftwerke gleichzeitig Strom produzieren. Holz ist ein sehr günstiger und effizienter Energiespeicher für Strom, Wärme und Mobilität. Die Sonnenbatterie Holz wird oft unterschätzt: In einem Festmeter Holz steckt die Energie von 2.000 Auto-Starterbatterien. „Holzbrennstoffe stammen aus der Region und sind Koppelprodukte der nachhaltigen Waldbewirtschaftung oder fallen als Nebenprodukt der Holzindustrie an. Egal ob gemütlicher Kachelofen oder hocheffizientes Holzkraftwerk, heimische Technologieanbieter dominieren den Markt. Im Vergleich zu anderen Energiespeichern ist Energieholz nicht zuletzt durch die geringen Transportdistanzen bei Preis und Ökobilanz unschlagbar“, schließt Titschenbacher.

Die Trägerorganisationen der Erklärung: Erneuerbare Energie Österreich, proPellets Austria, Österreichischer Kachelofenverband, Österreichischer Biomasse-Verband, IG Holzkraft, Österreichische Bundesforste AG, Landwirtschaftskammer Österreich, Land&Forst Betriebe Österreich, Österreichischer Forstverein, Waldverband Österreich, Ökosoziales Forum, Umweltdachverband sowie die Universität für Bodenkultur Wien. Zusätzlich wurden Unternehmen aus dem Bioenergie-Bereich gebeten, die Erklärung zu unterstützen. Bis Ende Mai erreichten über 200 Unterstützungserklärungen den Verband.