Enter your username and password here in order to log in on the website
Presseaussendung am 19. Februar 2025
Die Land&Forst Betriebe Österreich begrüßen die jüngst vorgestellte Vision von EU-Agrarkommissar Christophe Hansen für die Zukunft der europäischen Landwirtschaft. Gleichzeitig appellieren die Land&Forst Betriebe Österreich an die EU-Kommission, den dringend notwendigen Bürokratieabbau weiter zu forcieren und für langfristige Planungssicherheit zu sorgen.
Land- und Forstwirtschaft als essenzielle Säule der Gesellschaft
Die europäische Land- und Forstwirtschaft trägt maßgeblich zur Versorgungssicherheit, Klimaanpassung und zum Erhalt ländlicher Räume bei. ‚‚Unsere Landwirte und Waldbesitzer leisten tagtäglich einen enormen Beitrag für die Ernährungssicherheit, den Klimaschutz und die Biodiversität. Diese Leistungen müssen in der Agrarpolitik anerkannt und gestärkt werden‘‘, betont Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.
Eine vereinfachte GAP für eine zukunftsfähige Landwirtschaft
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist eines der zentralen Instrumente zur Unterstützung der Landwirtschaft in Europa. Auch Kommissar Hansen strebt Vereinfachungen in der Agrarpolitik an. „Es ist erfreulich, dass die EU-Kommission wesentliche Punkte für eine starke gemeinsame Landwirtschaft erkannt hat. Allerdings braucht es noch mehr als Ankündigungen. Die landwirtschaftlichen Betriebe in Europa müssen endlich von überbordender Bürokratie entlastet werden, um sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren zu können“, so Konrad Mylius weiter. Dringend erforderlich sind Vereinfachungen etwa bei der EU-Entwaldungsverordnung, welche in ihrer momentanen Form zahlreiche Auflagen und bürokratische Hürden mit sich bringt.
Die GAP muss zudem finanziell ausreichend dotiert bleiben. Von einer Kürzung, Umverteilung oder der Verwendung für Renaturierungsmaßnahmen ist daher zwingend abzusehen! Diese Mittel sind einzig für die Land- und Forstwirtschaft zu nutzen, um deren langfristige Stabilität und Entwicklung zu sichern.
Digitalisierung und faire Handelsabkommen für eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft
Zudem eröffnet die Digitalisierung großes Potenzial, um landwirtschaftliche Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die Vision von Kommissar Hansen sieht hier positive Ansätze vor, die es nun rasch in die Praxis umzusetzen gilt. Gleichzeitig sind faire internationale Handelsabkommen essenziell, um gleiche Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen. Die zollfreie Einfuhr aus der Ukraine bringt durch niedrigere Sozial- und Produktionsstandards Nachteile für europäische Betriebe. Auch das Mercosur-Abkommen fördert Agrarimporte, die oft mit Regenwaldabholzung und nicht nachhaltiger Landnutzung verbunden sind. Daher müssen Importprodukte denselben hohen Standards unterliegen wie europäische Erzeugnisse, um faire Marktbedingungen sicherzustellen.
‚‚Mit der Vision von EU-Kommissar Hansen wurde ein erster wichtiger Schritt gesetzt. Nun gilt es, die angekündigten Maßnahmen konsequent umzusetzen, um eine starke und nachhaltige europäische Landwirtschaft zu gewährleisten‘‘, so Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.