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Presseaussendung 10. Jänner 2024
Wien, am 10.1.2024
Als wesentlicher Bestandteil von schönen Wanderungen dienen sie vielen Waldbesucher*innen, die Forststraßen, die sich durch Österreichs Wälder ziehen. Jedoch sind diese nicht nur für Erholungszwecke nützlich, sondern vor allem für den Schutz, die Pflege und die Bewirtschaftung des Waldes zwingend notwendig!
Auf den ersten Blick wirken sie unscheinbar, die oft grau geschotterten Forststraßen mit grünem Grasstreifen, die durch die österreichischen Wälder führen. Doch der Schein trügt, denn diese Straßen dienen als zentrale Lebensader des Waldes und ermöglichen neben der Erreichbarkeit der Wälder auch deren nachhaltige, multifunktionale und kleinflächige Bewirtschaftung. Denn nur durch diese Straßen ist es möglich, die vier Funktionen des Waldes, die Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion, für den Menschen zu nutzen. Und obwohl sie in der Wahrnehmung oft polarisieren, sind Forststraßen unabdingbar, um die heimischen Wälder in herausfordernden Zeiten auch klimafit für die nächsten Generationen machen zu können.
Die Waldbesitzer*innen entscheiden und tragen die Verantwortung über Bau und Instandhaltung der Straßen, wobei vor allem bei der Errichtung strenge gesetzliche Regelungen zu beachten sind. So müssen für jede Neuerrichtung detaillierte Planungsunterlagen eingereicht werden, welche einer behördlichen Prüfung unterliegen. Wesentlich sind dabei neben forstrechtlichen auch naturschutzrechtliche Vorschriften.
Der Bau dieser Straßen bildet die Basis für eine geordnete und nachhaltige Waldbewirtschaftung. Die Straßen im Wald dienen nicht nur für Holzernte und Holzvermarktung, sondern erfüllen auch bei der Pflege des Waldes, wie etwa der Bekämpfung des Borkenkäfers, einen essenziellen Zweck. Drastische Beispiele wie etwa in Osttirol zeigen, wie sich der Schädlingsbefall ohne die notwendige Infrastruktur zur Abfuhr von Schadholz massiv ausbreiten kann. Eine naturnahe, kleinflächige Waldpflege und Bewirtschaftung braucht ein ausreichendes Netz an Forststraßen. Menschen, Werkzeuge und Geräte müssen in den Wald kommen und Holz muss transportiert werden. Auch für Rettungseinsätze, Feuerwehr und zur Versorgung von Hütten sind die Straßen notwendig.
Forststraßen spielen zudem eine bedeutende Rolle beim Schutz des Waldes. Ausgelöst durch den Klimawandel herrschen auch in den österreichischen Wäldern zunehmend Hitze und Trockenheit, vor allem in den Sommermonaten. Dieser Umstand erhöht das Risiko für Waldbrände, welche im Ernstfall nur aufgrund von gut ausgebauten Forststraßen schnell und effizient gelöscht werden können. Vergangene Ereignisse, wie etwa der verheerende Waldbrand im Jahr 2021 auf der Rax, verdeutlichen die schweren Folgen für den Wald, wenn diese wesentliche Infrastruktur fehlt. Und nur durch die aktive Pflege des Waldes kann auch seine Wohlfahrtsfunktion, also etwa sein günstiger Einfluss auf das Klima, erhalten bleiben.
Der Wald ist aber auch wertvoller Lebensraum für Mensch und Natur. Forststraßen tragen auch zur Biodiversität im Wald bei, da hier licht- und wärmeliebende Arten siedeln. Ebenso birgt der Wald für die Menschen ein enormes Erholungspotenzial, welches bei Wanderungen und Spaziergängen auf den gut zugänglichen Forststraßen ausgeschöpft wird.
DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, betont: ‚‚Forststraßen sind die Lebensadern des Waldes. Sie erschließen uns nicht nur den Zugang zum Wald, sondern erfüllen auch eine Vielzahl von Funktionen: Sie ermöglichen eine nachhaltige Bewirtschaftung, helfen bei der Schädlingsbekämpfung sowie bei Waldbränden und erhöhen die Vielfalt des Lebensraums. Ohne sie könnte der Wald und seine Wirkungen von den Menschen nicht genutzt werden.“ (Schluss)