Waldbesitzer im Frühjahrseinsatz

Presseaussendung 6. April 2020

Waldbesitzer im Frühjahrseinsatz

Wien, am 6. April 2020

Im Frühling ist im Wald viel los: Bei dem schönen frühlingshaften Wetter der letzten Tage zieht es Menschen – im Rahmen der aktuellen Ausgangsbeschränkungen – in den Wald. Aber es ist nun auch jene Zeit, in der Wildtiere ihre Jungen bekommen und viel Ruhe brauchen. Außerdem finden wichtige Aufforstungs- und Pflegearbeiten für die Zukunft des Waldes statt. Der Wald ist ein wahres Multitalent, in dem Vorsicht und Rücksicht geboten ist: Er ist Erholungsraum für Menschen genauso wie Lebensraum für Tiere und Pflanzen, er ist Holzlieferant, Arbeitsplatz sowie natürliche Klimaanlage und Luftfilter. Aber Achtung: In etlichen Gebieten Österreichs besteht wegen der anhaltenden Trockenheit heuer schon eine erhöhte Waldbrandgefahr.

Frühlingsputz für Wald der Zukunft

Wälder sind Arbeitsraum für Forstarbeiter und Waldbesitzer, denn vor allem jetzt im Frühling steht der „Frühlingsputz“ im Wald an. „Jetzt werden in heimischen Wäldern wichtige Arbeiten durchgeführt: Junge Bäume werden gepflanzt, bestehende Jungkulturen gepflegt und Schadholz vom Herbst und Winter wird aufgearbeitet und aus dem Wald gebracht, bevor sich der Borkenkäfer darin weiter vermehren kann. All diese wichtigen Arbeiten dienen dazu, die heimischen Wälder klimafit und enkeltauglich zu machen“, erklärt DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.

 

Der Verbandspräsident appelliert daher an alle Waldbesucher: „In Zeiten wie diesen spielt der Wald als Erholungsort eine ganz besonders wichtige Rolle und wir freuen uns, dass viele Menschen hier durch den Wald Erleichterung in Zeiten von räumlichen Einschränkungen finden können. Man darf aber nicht vergessen, dass der Wald auch Arbeitsplatz und Lebensraum für Tiere ist. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, dass Sperrgebiete und Ruhezonen beachtet werden. Danke, dass Sie Rücksicht nehmen, damit Waldbesitzer sich um den Wald der Zukunft kümmern können und junge Wildtiere die nötige Ruhe haben.“

Waldbrandgefahr – Vorsicht in den Wäldern!

In etlichen Teilen Ober- und Niederösterreichs sowie im Burgenland und Teilen der Steiermark besteht heuer bereits aktuelle Waldbrandgefahr. Trockenes Laub vom Vorjahr, abgestorbenes Gras vom Winter und fehlende Niederschläge machen den Waldboden sehr trocken und es genügt eine kleine Unachtsamkeit, um einen Waldbrand auszulösen. Die Land&Forst Betriebe Österreich appellieren daher an alle Waldbesucher zu besonderer Rücksicht und Vorsicht bei Waldbesuchen.

Pssst in der Kinderstube der Natur

Die freilebenden Wildtiere sind das ganze Jahr über auf Rücksicht angewiesen. Jetzt im Frühling wird der Nachwuchs geboren und aufgezogen und es bedarf besonderer Rücksicht: Wildtiere mit ihren Jungen sind sehr sensibel und fühlen sich schnell bedroht.

„Muttertiere lassen sich mit ihrem Nachwuchs gerne im Dickicht oder auch auf Wiesen nieder. Diese Ruhezonen sollten daher unbedingt gemieden und Wildtiere nicht angefasst werden. Oft trifft man im Wald auf scheinbar verwaiste Jungtiere. Dann sollte man sich zügig zurückziehen, denn haben Jungtiere einmal menschlichen Geruch an sich, werden sie von der Mutter oft verstoßen. Meistens sind die Eltern der jungen Tiere in der Nähe und kehren zurück, sobald der Mensch weg ist. Daher bitte unbedingt Rücksicht nehmen, Wege nicht verlassen und Hunde an der Leine führen, um den Lebensraum der Tiere nicht zu stören. Denn als Waldbesucher ist man Gast in der Natur und sollte sich auch so verhalten“, betont Montecuccoli abschließend.

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit sowie Verantwortung zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen mehr als ein Drittel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.