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Zum Jahresausklang lud der steirische Landesverband der Land&Forst Betriebe seine Mitglieder, Vertreter aus Politik und Wirtschaft zur traditionellen Adventtagung nach Graz. Nach den Eröffnungsworten durch Obmann ÖKR Carl Prinz von Croÿ gewährte der Vorsitzende der Wirtschaftsführertagungen DI Georg Mähring nach 22 Jahren ein letztes Mal einen Rückblick und Ausblick zur steirischen Forstwirtschaft.
Ein Blick auf die Holzpreise zeigte dabei einmal mehr, dass sich diese seit Beginn der 80er Jahre kaum entwickelt haben und Steigerungen zumeist von der Inflation gefressen wurden. Mähring gab zu bedenken, dass die Entwicklung der Holzpreise von großer Volatilität und schlechten Planbarkeit geprägt sei. Zudem seien die Holzerntekosten gerade in den letzten Jahren massiv gestiegen. Eine Tatsache, die selbst Marktpreise von 100 Euro relativieren würde. Dessen eingedenk wäre selbst ein möglicher Mehreinschlag, um die Betriebe in den schwarzen Zahlen zu halten, nur ein kurzfristiger Ausweg. Eine im Raum stehende Vermögenssteuer hätte für viele Betriebe entweder eine Überschlägerung oder Verkauf zur Folge.
Mähring betonte zudem, dass die heimische Forstwirtschaft einer ungewissen Zukunft entgegengeht. Es gelte, den Wald der Zukunft nicht nur klimafit, sondern vor allem auch wirtschaftlich fit zu gestalten.
Die heimischen Forstbetriebe seien keine Subventionsempfänger, sondern Unternehmen, die sich auf dem Markt behaupten müssen. Steigende Lohnkosten und gleichzeitig unternehmensfeindliche Rahmenbedingen seien hier hinderlich. Begriffe wie Nachhaltigkeit und Naturschutz, die seit Generationen von den Forstbetrieben gelebt, in letzter Zeit aber immer mehr von anderen Interessengruppen für sich in Anspruch genommen werden, würden zunehmend als Vorwand für eine wirtschaftlich feindliche Politik missbraucht werden.
Obmann Croÿ betonte, man habe in den letzten Jahren klug und nachhaltig in die vielseitigen Bereiche der Forstwirtschaft investiert. Gleichzeitig seien das langjährige Knowhow und die einzigartige Innovationskraft der heimischen Forstwirtschaft die besten Voraussetzungen, um die vielfältigen aktuellen und zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Dr. Silvio Schüler vom BFW präsentierte in seinem Vortrag die neuesten Erkenntnisse und Methoden der forstlichen Planung und Bewirtschaftung angesichts steigender Risiken mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Dabei gelte es vor allem, Unmengen an Daten, die heute dank der vielen Technologien zu Verfügung stehen, zu sammeln, richtig zu interpretieren und mit den gesammelten Daten aus der Vergangenheit so in Einklang zu bringen, um sie wissenschaftlich korrekt in forstlichen Modellen darstellen zu können. Dies sei nur noch dank KI möglich.