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Dringender Appell für Forstpolitik und Demokratie
Gleich zu Beginn des diesjährigen Sommerempfangs bot Diözesanbischof und Hausherr Alois Schwarz den TeilnehmerInnen mit unterschiedlichen Themenführungen ein besonderes kulturelles Programm. Gastgeber und LFBNÖ-Obmann Markus Hoyos verdeutlichte in einer bewegenden Rede, in welcher entscheidenden Zeit sich die Landbewirtschaftung und deren Eigentümer befinden. LH-Stv. Stephan Pernkopf war mit einer klaren Botschaft gekommen „Hände weg vom Eigentum, Hände weg von Grund und Boden – es gehört nicht besteuert, sondern wertgeschätzt.“ Unter der hochkarätigen Gästeschar im bischöflichen Sommerrefektorium in St. Pölten war auch Naturschutz-Landesrätin Susanne Rosenkranz.
Kompetente Kraft in der Kommission gefordert
Deutlich führte Markus Hoyos als Vertreter der NÖ land- und forstwirtschaftlichen Betriebe vor Augen, in welch kurzer Zeit sich die waldbezogenen Verordnungen und Gesetze, die in der Europäischen Union erlassen werden, in der letzten Legislaturperiode vervielfacht haben. Der Green Deal brachte zigtausende Seiten an Texten, die vermutlich nur ein kleiner Teil in ihrer Detailliertheit kennt. Dabei fällt eines auf: Sämtliche Forstthemen werden von der Generaldirektion Umwelt bestimmt. Das Subsidiaritätsprinzip, insbesondere bei den forstpolitischen Angelegenheiten, wird dabei kaum berücksichtigt. Deshalb fordert LFBNÖ-Obmann Markus Hoyos eine Generaldirektion Forst, um mit der entsprechenden Kompetenz zukünftige Rahmenbedingungen zu etablieren. Mit dieser Forderung trifft er auch ein Anliegen von LH-Stv. Stephan Pernkopf, der ebenso eine Notwendigkeit darin sieht, eine/n starke/n Agrar- und ForstkommissarIn auf europäischer Ebene zu haben, die/der sich persönlich für die Branche einsetzt.
Kritik am Renaturierungsgesetz
Zudem wird auf aktuelle Themen wie das Renaturierungsgesetz Bezug genommen. Einmal mehr erläutert der NÖ-Verbandsobmann, warum diese Gesetzesvorlage geradezu als unvernünftig erachtet wird. Bei einer bereits verzeichneten Erwärmung von 3 Grad Celsius und einer zu erwartenden weiteren Erwärmung von 3 bis 6 Grad Celsius muss einem schon der gesunde Menschenverstand sagen, dass die Schutzgüter an diese erwartbare Temperaturamplitude nicht angepasst werden können. LH-Stv. Stephan Pernkopf scheut nicht anzusprechen, dass manche mit dem Wirtschaften Probleme haben und dies den gesellschaftlichen und umweltpolitischen Diskurs beherrscht. Zudem wird dazu geneigt, für jedes Problem ein neues Gesetz zu erlassen und als Ergebnis werden Initiativen wie die Renaturierung oder die Verordnung für Entwaldungsfreie Produkte (EUDR) Realität. In Bezug auf die EUDR bedankt er sich bei Bischof Alois Schwarz für seine Unterstützung und das klare Bekenntnis zur nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft. Bischof Alois Schwarz macht allerdings auch Mut und appelliert, in schwierigen Zeiten die Hoffnung nicht zu vergessen. Er zieht einen Vergleich mit den Sonnenblumen. Diese drehen sich bereits in der Dunkelheit dem Licht zu.
Appell an die Demokratie
Die Demokratie ist an diesem Abend ein weiterer Aspekt in den Grußbotschaften. Obmann Hoyos ist überzeugt, dass das Festhalten an gewählte VertreterInnen wichtiger denn je ist und diesbezüglich auch die BürgerInnen stärker in die Verantwortung zu nehmen sind, indem Rechte und Pflichten eingefordert werden. Bischof Schwarz knüpft die Demokratie an die Religion. Es sind die christlichen Werte und deren Bewahrung, die letztlich in der Demokratie zu einem friedlichen Miteinander beitragen.
Wertschätzung der LandbewirtschafterInnen
Der selbst von einem Bauernhof stammende Diözesanbischof Schwarz, zeigt den LandbewirtschafterInnen seine besondere Wertschätzung, indem er in seinem Statement bewusst macht, dass die Schönheit von Österreich in der vielfältigen Kulturlandschaft wurzelt, welche sorgsam von den BewirtschafterInnen verantwortet wird.