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Mit Bertram Blin verstarb am 27. Mai eine der ganz großen Persönlichkeiten der Forstbranche im 88. Lebensjahr.
Bertram Blin wurde am 16. Oktober 1936 in London geboren. Aufgewachsen ist er in Wien, wobei ihn die Kriegswirren vorübergehend nach Vorarlberg verschlugen. Sein Forststudium führte ihn nicht nur zu Praxisstellen nach Schweden, sondern auch an die Utah-State-University in den USA, wo er den Bachelor of Science als einer der erfolgreichsten ausländischen Studenten abschloss. Nachdem er bereits 1957 ein nicht allzu großes, aber feines Forstgut erbte, absolvierte er dennoch bereits 1963 das Forststudium an der Universität für Bodenkultur erfolgreich.
Seine ersten forstlichen „Lehrjahre“ führten ihn in den Dienst der Prinz Reuß`schen Forstverwaltung in Mautern, 1967 bestand er die Wirtschaftsführerprüfung mit gutem Erfolg. Während seiner knapp achtjährigen Tätigkeit im damaligen Hauptverband der Land- und Forstbetriebe Österreich baute er gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten das „Forstorganisationsbüro“ auf, das als Dienstleister für die Implementierung der EDV in Forstbetrieben fungierte. Während dieser Zeit arbeitete er auch für die Studiengesellschaft Österreichischer Waldbesitzer (STUGES), die er dann später neu organisierte.
Letztendlich ereilte ihn der Ruf, die Leitung des Fürstlich Liechtenstein`schen Forst- und Sägebetriebes zu übernehmen, wodurch er später auch bis 1980 das Forstamt Hohenau im Weinviertel leiten durfte. Danach übernahm Blin noch die umsichtige Führung der Forstbetriebe des Prinzen Reuß in der Stmk. und NÖ, des Forstguts Hohenberg in der Radmer sowie des eigenen Forstbesitzes in Kletschach. Bis vor kurzem hat er auch wichtige Kontakte zur Forstwirtschaft in Tschechien gehalten.
Ab 1967 war Blin engagiertes Vorstandsmitglied im Steiermärkischen Forstverein. Mit 53 Jahren wurde er 1989 zum Präsidenten des Österreichischen Forstvereins gewählt, den er über 20 Jahre hinweg sehr umsichtig führte. Für sein großes Engagement um das Wohl des Waldes und der davon lebenden Menschen wurde ihm vom Bundespräsidenten der Ehrentitel Forstrat h.c. verliehen. Seine internationale Berufserfahrung war sicherlich ein Grund dafür, weshalb er sich für die Gründung des Europäischen Forstnetzwerkes (EFN) stark machte. Der Wissensaustausch und persönliche Kontakte über die Grenzen hinweg waren ihm immer ein großes Anliegen. Bis zuletzt hat er mit Begeisterung an den Netzwerktreffen teilgenommen.
Bertram Blin war verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter. Die Mitglieder des Österreichischen Forstvereins drücken allen Verwandten und Freunden unseres „Berti“ Blin unser tiefes Mitgefühl aus. Bertram wird uns weiterhin in unseren Gedanken begleiten.