Das Ökosystem Wald

Umwelt & Klima

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Beziehungen braucht man eben

„Ein Ökosystem umfasst die gesamte, aufeinander bezogene, lebende und nicht lebende Welt eines begrenzten, aber nach allen Seiten offenen Raumes, die sich gegenüber ihrer Umgebung unterscheidet und in einem gewissen Ausmaß zur Selbstregulierung fähig ist. Ein Waldökosystem besteht aus den lebenden grünen Pflanzen (Produzenten), Bäumen vor allem, den davon lebenden Tieren und Pflanzen (Konsumenten), den von toter organischer Substanz lebenden Tieren und Pflanzen (Destruenten), dem Boden und der alles umgebenden und durchdringenden Luft.“(nach: Mitscherlich)

Das Ökosystem Wald ist Schutz-, Erholungs-, Wohlfahrts-, Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum zugleich. Alle diese Wirkungen sind durch den Waldbesitzer in Einklang zu bringen. Jeder Waldbesucher ist angehalten, einen verantwortungsvollen Umgang zum Schutz des Waldes, der Tiere und anderer Waldbesucher zu beachten. Ein respektvolles Miteinander hilft uns, den heimischen Wald und seine vielseitigen Leistungen langfristig durch Nützen und Schützen zu erhalten.

Die Natur gibt den Arbeitstakt vor

Bäume sind das auffälligste Charakteristikum des Ökosystems Wald. Durch ihr ausgeprägtes Höhenwachstum, ihre Langlebigkeit sowie die kräftigen Stämme und Wurzeln stechen sie besonders hervor. Bäume können Höhen von bis zu hundertzwanzig Meter (Eukalyptus in Australien) oder ein Alter bis zu 5.000 Jahren (Grannenkiefer in Nordamerika) erreichen.

Der österreichische Wald in seinem heutigen Erscheinungsbild ist eine seit Jahrhunderten von Menschenhand geprägte Kulturlandschaft. Echte, von menschlichen Einflüssen unberührte Urwälder, beschränken sich auf kleinste Flächen.

Trotz des bereits Jahrhunderte zurückreichenden Einflusses des Menschen ist das Ökosystem Wald das natürlichste Landschaftselement. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Umstand, dass die Waldbesitzer ihre Bewirtschaftung an den Abläufen der Natur orientieren. Sie achten stets auf natürliche Entwicklungszyklen und lassen neue wissenschaftliche Erkenntnisse in ihr Handeln einfließen.

Eine von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene Studie („Hemerobie Österreichischer Waldöko-Systeme“), die die Naturnähe des österreichischen Waldes untersuchte, bestätigt dies: rund zwei Drittel der Waldfläche werden als natürlich, naturnah und kaum verändert eingestuft.

Pflege sorgt für Stabilität.

Wie jedes Ökosystem befindet sich auch ein Waldökosystem in einem dynamischen Gleichgewicht. Es reagiert sensibel auf Veränderungen und ist permanent bemüht, äußere Einflüsse auszugleichen. Durch Pflegemaßnahmen erhöht der Waldbesitzer die Stabilität dieses Ökosystems und begünstigt erwünschte Baumarten.

Das rechtzeitige Entfernen von Altbäumen schafft Licht und Raum für die rasche, natürliche Waldverjüngung oder die Aufforstung. Die Ernte alter hiebsreifer Bäume nimmt die Zerfallsphase des Holzes vorweg und sichert so die wirtschaftliche Verwertung dieses nachwachsenden Rohstoffes. Gleichzeitig wird damit verhindert, dass Waldökosysteme flächig zusammenbrechen.

Wald & Wild

Ein besonderes Augenmerk muss der Waldbewirtschafter dem natürlichen Gleichgewicht von Wald und Wild schenken. Der Wald bildet den natürlichen Lebensraum für zahlreiche Wildtiere. Genaue Kenntnisse über das Ökosystem Wald und die Lebensraumansprüche der Wildtiere sind nötig, um ein ausgewogenes Verhältnis zu bewahren.

Die umsichtige Bewirtschaftung des Ökosystems Wald garantiert, dass dieses seine Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion auf Dauer erfüllen kann.

Auch die Forschung kommt nicht zu kurz: Österreichs Waldeigentümer stellen freiwillig Waldflächen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes für das Österreichische Naturwaldreservate-Programm und für das Naturwaldzellen-Programm des Vereins BIOSA zur Verfügung.

Gesundes aus dem Wald

Der Wald liefert uns viele Lebensmittel wie Beeren, Pilze, Nüsse oder das Fleisch von wild lebenden Tieren. Wildbret ist eine erlesene Spezialität unseres Landes. Es stammt aus der freien Wildbahn der heimischen Wälder.

Wildfleisch bringt mit seinem außergewöhnlichen Geschmack Abwechslung in den Speiseplan und ist ein wertvoller Bestandteil der gesunden Küche. Das kalorienarme Fleisch versorgt den Körper mit wichtigen B-Vitaminen und Spurenelementen wie Eisen, Zink und Selen. Zudem enthält es leicht verdauliches Eiweiß mit einer hohen biologischen Wertigkeit.