Waldbesitzer sorgen für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Die Unterstützung von Politik und Gesellschaft ist gefordert.

Woche des Waldes: Wälder klimafit machen

Alljährlich findet Mitte Juni die Woche des Waldes in Österreich statt. Die Land&Forst Betriebe Österreich nutzen diese Gelegenheit dazu, um auf die bedeutende Rolle des Waldes aufmerksam zu machen. Denn der Wald ist nicht nur Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum, sondern er liefert erneuerbare Rohstoffe, schafft Arbeitsplätze und Einkommen, spendet sauberes Trinkwasser, ist Hort für Biodiversität, schützt vor Naturkatastrophen und spielt eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Diese vielfältigen Aufgaben gilt es nachhaltig durch die Waldbesitzer zu managen, um den Wald und seine wichtigen Funktionen für uns und unsere Nachkommen zu sichern.

 

Nahezu die Hälfte der Gesamtfläche Österreichs ist mit Wald bedeckt, 80 Prozent davon ist in Privatbesitz. Waldeigentümer sichern von Generation zu Generation verantwortungsbewusst und nachhaltig die vielen Leistungen des Waldes. Gleichzeitig steigen jedoch die Herausforderungen an die heimischen Wälder und ihre Besitzer.

 

Wald verbindet

Das Thema Wald verbindet aber heute nicht nur mehr Stadt und Land, sondern auch zwischen den Regionen und Staaten innerhalb Europas ist nachhaltige Forstwirtschaft ein verbindendes Element. So haben die Land&Forst Betriebe im Vorfeld der Woche des Waldes ihre europäischen Dachverbände nach Wien geholt, um gemeinsam mit ihnen über die aktuellen Herausforderungen für den Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung zu diskutieren. Mit Ehrengästen wie dem ehemaligen EU-Kommissar Franz Fischler oder Vertretern der EU-Kommission konnten im Rahmen eines Europäischen Abends der Land- und Forstwirtschaft wichtige Themen diskutiert und Informationen ausgetauscht werden.

 

Hauptakteur im Kampf gegen den Klimawandel

„Das Ökosystem Wald ist Schutz-, Erholungs-, Wohlfahrts-, Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum zugleich. Alle diese Wirkungen sind durch den Waldbesitzer in Einklang zu bringen. Der Klimawandel und die damit einhergehenden Kalamitäten wie Borkenkäfer, Windwürfe, extreme Trockenheit etc. gefährden jedoch das Ökosystem Wald und die nachhaltige Waldbewirtschaftung unserer Familienbetriebe. Die heimischen Wälder leiden unter dem Klimawandel und sind gleichzeitig Hauptakteuer im Kampf dagegen. Oberstes Ziel ist es daher, dass wir unsere Wälder klimafit machen“, macht DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, auf die zunehmenden Herausforderungen aufmerksam und ergänzt: „Die Kosten für Waldhygiene, Waldbaumaßnahmen, Reaktion auf gesellschaftliche Interessen etc. steigen für die Betriebe massiv an. Wir brauchen Anpassungsmöglichkeiten bei der Baumartenwahl und mehr Flexibilität und Verständnis, um die vielfältigen Funktionen des Waldes aufrechterhalten zu können. Insgesamt bedarf es immer mehr Einsatz, denn nur ein nachhaltig genutzter und gepflegter Wald ist klimafit und enkeltauglich.“

 

Natur nützen. Natur schützen. – ein nachhaltiger Lösungsansatz

Neben den steigenden Herausforderungen des Klimawandels steigt auch zunehmend das gesellschaftliche Interesse am Erholungsraum Wald. Das erfordert einen schwierigen Interessenausgleich durch die Waldbesitzer.

„In Zeiten der Urbanisierung steigt der Bedarf nach Erholung in der Natur. Im Forstgesetz ist klar geregelt, dass der Wald für Erholungs- und Freizeitzwecke betreten – also zu Fuß benutzt – werden darf. Andere Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Mountainbiken dürfen nur mit Zustimmung des Grundeigentümers auf durch diesen gekennzeichneten Wegen ausgeführt werden“, erklärt DI Felix Montecuccoli das notwendige Regelwerk, um den Wald und seine vielfältigen Leistungen erhalten zu können.

„Denn Erholung ist nur ein Aspekt, es darf aber nicht vergessen werden, dass der Wald noch viele andere Funktionen erfüllen muss. Der Ausgleich all dieser wichtigen Aufgaben liegt in der Verantwortung der Waldbesitzer. Sie kennen die jeweiligen individuellen Ansprüche und wissen, wie diese vor Ort erfüllt werden können. Unseren Wald klimafit zu machen und ihn als Lebensraum für uns und unsere Nachkommen zu sichern ist eine Gemeinschaftsaufgabe und braucht die Zusammenarbeit und Unterstützung von Politik und Gesellschaft“, fordert Montecuccoli.

 

Waldland Österreich

Österreich ist mit 48 Prozent Waldanteil eines der waldreichsten Länder Europas. Für die nachhaltige Waldwirtschaft sorgen zum weit überwiegenden Teil private Waldbesitzer: 80 Prozent der Wälder sind Privateigentum. Etwa 145.000 Familien besitzen Wald und geben ihn von Generation zu Generation weiter. Damit werden die vielfältigen Leistungen des Waldes langfristig gewährleistet. Die Waldbesitzer sichern damit nicht nur den Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch das Einkommen für rund 300.000 Menschen.

 

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit und Verantwortung zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen ein Drittel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.