Biomasse-Grundsatzgesetz sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum

Presseaussendung 27. Februar 2019

Biomasse-Grundsatzgesetz sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum

Wien, am 27.Februar 2019

Die Land&Forst Betriebe Österreich begrüßen die schnelle Reaktion von Bundesministerin Köstinger, die gestern ein Biomasse-Grundsatzgesetz in Begutachtung geschickt hat. Diese alternative Lösung ermöglicht den Fortbestand der Holzkraftwerke bis zum Inkrafttreten des angekündigten Gesamtkonzeptes im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) 2020 und sichert somit Wertschöpfung sowie rund 6.400 Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

„Die Blockade der SPÖ im Bundesrat für Überbrückungsförderung der Biomassekraftwerke war nicht nur unverständlich, sondern völlig verantwortungslos – geht es doch hier gerade um ein Problem der ländlichen Regionen, die vom Bundesrat vertreten werden sollen. Umso mehr befürworten wir die Initiative von Bundesministerin Köstinger, die mit dem Biomasse-Grundsatzgesetz einen wichtigen Schritt in Richtung 100 Prozent erneuerbare Energie setzt und sowohl Energieerzeuger als auch Waldbesitzer aufatmen lässt“, zeigt sich DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, erleichtert.

Das angekündigte Biomasse-Grundsatzgesetz kann mit einer einfachen Mehrheit im Nationalrat beschlossen werden. Ausgehend vom bundesgesetzlichen Rahmen können/sollen die Bundesländer anschließend jeweils eigene Ausführungsgesetze beschließen.

„Gerade in Zeiten des Klimawandels und im Sinne der Umwelt sollten Politik und Gesellschaft alles daran setzen, Energie aus grünen Quellen und damit eine nachhaltige Energiewende zu fördern. Wir begrüßen die Überbrückungsmaßen für funktionierende Ökostromanlagen und erhoffen uns vom angekündigten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) weitere Innovationsanreize und große Schritte in Richtung klimaverträgliche Energieversorgung. Im Hinblick auf einen klimafitten Wald und ein lebenswertes Österreich ist das in Begutachtung gebrachte Grundsatzgesetz ein wichtiger und richtiger Schritt zur Erreichung der Klima- und Energieziele und sichert zudem wertvolle Arbeitsplätze im ländlichen Raum“, betont Montecuccoli.

Biomasse ausreichend nachhaltig vorhanden

Aktuell sind die heimischen Waldbesitzer in vielen Regionen damit beschäftigt, große Mengen an Schadholz aufzuarbeiten. Holzkraftwerke stellen hier eine unverzichtbare Verwertungsschiene für niederwertige Holzsortimente und Schadholz dar. Es ist nicht nur sinnvoll und logisch, aus Schadholz – das weder von der Säge- oder Platten- noch von der Papierindustrie verarbeitet wird – Bioenergie zu produzieren, sondern in Zeiten des Klimawandels oberstes Gebot. Das Holz ist vorhanden, die Kraftwerke sind vorhanden und es muss kein Atomstrom zugekauft werden. Schadholz, das durch die Effekte der Klimaveränderung anfällt kann so noch gegen eine weitere Verschlechterung eingesetzt werden. Klimaverträgliche Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Biomasse ist zudem der erste und dringend notwendige Schritt in Richtung einer nachhaltigen Bioökonomie.

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit sowie Verantwortung zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen ein Drittel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.