"Klimaschutz durch Kohlenstoffspeicherung"

FHP-Positionspapier

Präsentation FHP-Positionspapier "Klimaschutz durch Kohlenstoffspeicherung"

Im Rahmen eines Pressgesprächs am 23. November präsentierten DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe und Dr. Erich Wiesner, Vorsitzender der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) das gemeinsame Positionspapier "Klimaschutz durch Kohlenstoffspeicherung". Dabei betonten beide, dass eine aktive, nachhaltige Waldbewirtschaftung ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel ist und dass die Pläne, Wälder außer Nutzung zu stellen, der falsche Weg sei.

Das Positionspapier finden Sie zum Download rechts

Dazu schreibt die APA in einer Meldung:

Holzwirtschaft: nachhaltige Waldbewirtschaftung schützt Klima
Fokus der EU-Waldstrategie darf laut Branchenvertretern nicht auf Außer-Nutzung-Stellen liegen

Wien (APA) - Ein Wald kann laut der heimischen Holzindustrie nur begrenzt CO2 speichern, wenn er nicht bewirtschaftet wird. Um das Klima zu schützen muss der Branche zufolge die nachhaltige Waldbewirtschaftung ausgebaut und Holz vermehrt als Rohstoff verwendet werden. Das sei letztendlich auch für die Anpassung der Wälder an den Klimawandel erforderlich, betonten die beiden Branchenvertreter Erich Wiesner und Felix Montecuccoli am Mittwoch vor Journalisten.

Man könne im Kampf gegen die Klimakrise nur begrenzt auf Wälder als CO2-Speicher setzen, ohne sie zu bewirtschaften, so Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich. "Der Wald hat seine Systemgrenzen. Von der Fläche, von der Biomasse und von seiner Entwicklung her". In einem nicht genutzten Wald würden junge Bäume beispielsweise zu wenig Platz und Licht bekommen und dann absterben. "System Wald hat seine Grenzen und das ist noch nicht angekommen. Wenn wir weiterhin nur darauf setzen, den emittierten Kohlenstoff im Wald abzulagern, dann wird der Wald einmal voll sein und wir werden keine Alternativtechnologien haben". Denn die Kohlenstoffbindung der Bäume in einem Wald sei dann am höchsten, wenn der jährliche Zuwachs möglichst hoch ist. "Der junge Baum braucht viel mehr Energie - das heißt Kohlenstoff aus der Atmosphäre - als ein alter", erklärte Montecuccoli. Ein junger Wald entnehme und speichere dementsprechend mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre.

Waldbewirtschaftung bedeute zudem auch, dass Holz geerntet und dann zu Produkten verarbeitet werden könne, die andere, fossile oder energieintensive Materialien ersetzen, so die beiden Vertreter der Holzindustrie. Je länger dabei die Lebensdauer des Produkts sei, desto mehr CO2 könne in diesen Holzprodukten gespeichert werden, erklärte Wiesner, Vorsitzender der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP). Das beste Beispiel hierfür sei der Holzbau. Ein Gebäude aus Holz habe eine Nutzungsdauer von etwa 50 Jahren "wenn nicht viel länger", so Wiesner. "Es gibt kein besseres Konzept der Kohlenstoffspeicherung, der Holzbau hat ein immenses Potenzial". Im urbanen Bau stehe man hier allerdings noch am Anfang. "Vor dieser Entwicklung wäre es aus meiner Sicht absurd, darüber zu diskutieren, die Nutzung wesentlich zu beschränken. Wir substituieren hochemittierende Materialien und tragen dazu massiv zur Speicherung von CO2 bei", so Wiesner.

Waldbewirtschaftung sei auch deshalb wichtig, da die Klimakrise negative Auswirkungen auf das Ökosystem Wald habe. Wälder haben laut Montecuccoli zwar die Kraft, sich an veränderte Bedingungen anzupassen, mit der Geschwindigkeit der Klimaveränderungen könne deren Anpassungsgeschwindigkeit aber nicht mithalten. "Waldmanagement kann das unterstützen", betonte er.

Vor diesem Hintergrund übten die beiden Vertreter erneut Kritik an der Außer-Nutzung-Stellung von Agrarflächen wie ihn der Green Deal der EU zum Kampf gegen den Klimawandel vorsieht. "Wir fordern, dass in der EU-Waldstrategie die nachhaltige Waldbewirtschaftung der Schwerpunkt ist und nicht die Außer-Nutzung-Stellung", so Wiesner. "Was immer wir in der Waldbewirtschaftung einschränken führt zu negativen Effekten beim Klimaschutz", bekräftigte Montecuccoli. Zudem solle in der Land Use, Land-Use-Change und Forestry-Verordnung (LULUCF) auch die Holzverwendung angerechnet werden.

Zu den sechs Trägerorganisationen der FHP gehören die Landwirtschaftskammer Österreich, die Land&Forst Betriebe Österreich, der Waldverband Österreich, der Fachverband der Holzindustrie Österreichs, die Austropapier, sowie der Fachverband der Papierindustrie Österreich.

Autorin: Klara Lehner (APA)