Ökostrom-Novelle: Klimapolitik muss über Parteipolitik stehen

Presseaussendung 31. Jänner 2019

Energie aus Holz ist unerlässlich, um Klima- und Energieziele zu erreichen

Ökostrom-Novelle: Klimapolitik muss über Parteipolitik stehen

Wien, am 31. Jänner 2019

Der gestrige Nationalratsbeschluss für Nachfolgeregelungen von Biomasse-Anlagen ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klima- und Energieziele. Die Erhaltung von Holzkraftwerken sichert nicht nur Strom und Wärme aus erneuerbarer Energie, sondern auch die Wertschöpfung und rund 6.400 Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Energie aus Holz und die Abkehr von fossilen Energieträgern ist für die Bewältigung des Klimawandels und somit für die gesamte Gesellschaft von immenser Bedeutung. Heute noch auf Kohle, Öl oder Gas zu setzen, ist ein gefährlicher Weg in die Sackgasse. Die beschlossene Ökostrom-Novelle sichert mit der Möglichkeit eines Nachfolgetarifes den Fortbestand der Holzkraftwerke, deren Verträge zwischen 2017 und 2019 auslaufen bzw. ausgelaufen sind.

„Gerade in Zeiten des Klimawandels und im Sinne der Umwelt, sollten Politik und Gesellschaft alles daran setzen, Energie aus grünen Quellen und damit eine nachhaltige Energiewende zu fördern. Wir begrüßen daher die Bemühungen um die Weiterführung der funktionierenden Ökostromanlagen und erhoffen uns vom angekündigten „Erneuerbaren Ausbau Gesetz“ (EAG) weitere Innovationsanreize und große Schritte in Richtung klimaverträgliche Energieversorgung. Im Hinblick auf einen klimafitten Wald und ein lebenswertes Österreich ist der gestrige Beschluss des Nationalrats ein wichtiger Schritt in Richtung 100 Prozent erneuerbare Energie und sichert zudem wertvolle Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Deshalb mein Appell an den Bundesrat: Klimapolitik über Parteipolitik stellen und für den Weiterbetrieb der effizienten Holzkraftwerke stimmen!“, so DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.

Biomasse ausreichend nachhaltig vorhanden

Aktuell sind die heimischen Waldeigentümer in vielen Regionen damit beschäftigt, große Mengen an Schadholz aufzuarbeiten. Die Trockenheit und der damit einhergehende Borkenkäferbefall im Nordosten des Landes, die Windwürfe im Süden und die enormen Schneemengen der letzten Wochen brachten und bringen einen hohen Schadholzanteil mit sich, der rasch und unverzüglich aufgearbeitet und aus dem Wald gebracht werden muss. So sieht es auch aus waldhygienischen Gründen das Gesetz vor. Holzkraftwerke stellen hier eine unverzichtbare Verwertungsschiene für niederwertige Holzsortimente und Schadholz dar.

„Es ist nicht nur sinnvoll und logisch, aus Schadholz – das weder von der Säge- oder Platten- noch von der Papierindustrie verarbeitet wird – Bioenergie zu produzieren, sondern in Zeiten des Klimawandels oberstes Gebot. Das Holz ist vorhanden, die Kraftwerke sind vorhanden und es muss kein Atomstrom zugekauft werden. Für die Forstwirtschaft wird der Weiterbetrieb der Holzkraftwerke eine riesige Erleichterung darstellen. Klimaverträgliche Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Biomasse ist zudem der erste Schritt in Richtung einer nachhaltigen Bioökonomie“, macht Montecuccoli auf die Bedeutung der Situation aufmerksam.

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit sowie Verantwortung zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen ein Drittel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.